Die Milz
, [
211-212] plur. die -en, ein weicher
Theil der menschlichen und thierischen Körper, welcher von rother oder
bräunlicher Farbe ist, in der linken Weiche zwischen den falschen Rippen und
dem Magen liegt, und sich wie Lunge aufblasen lässet; Lien, Splen. Ihr Nutzen
ist noch unbekannt. Die Milz sticht mich, sagt man im gemeinen Leben, wenn man
nach einem starken Laufen einen stechenden Schmerz in der linken Weiche fühlet,
welcher doch seinen Sitz nicht in der Milz, sondern in dem dicken Darme hat.
Eine geronnene Masse, welche das Füllen auf dem Kopfe mit auf die Welt bringt,
wird im gemeinen Leben irrig für die Milz gehalten, und daher auch die Milz,
bey andern Pferdegift, und im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - genannt. Anm. Bey dem Raban Maurus schon im 8ten Jahrhunderte
Miltzi, im Nieders. Milte, im Angels. Engl. Dän. Milt, im Schwed. Mjälte, im
Isländ. Millte, im Ital. Milza, im Franz. le Mou; alle von milde, Latein.
mollis, wegen der weichen Beschaffenheit, so wie die Lunge und Leber
gleichfalls von ihrer Beschaffenheit, wie sie sich dem Gefühle darstellet,
benannt worden. Im Nieders. ist daher Milte auch die Milch der Fische, welche
auch wohl von einigen Hochdeutschen die Milz genannt wird. In dem Geschlechte
dieses Wortes gehen die Deutschen Mundarten von einander ab. In den meisten
Oberdeutschen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Milz, und in einigen
gar ungewissen, das Milz. Im Hochdeutschen ist das weibliche das üblichste. Im
Alban. heißt die Leber -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - .