Der Mennig
, [
175-176] des -es, plur. inus. ein sehr
lebhafter pomeranzenrother Farbenkörper, welcher eigentlich eine rothe
Bleyasche ist, welche durch eine starke Calcination aus dem Bleye oder
Bleyweiße erhalten wird. Im Nieders. Mennje, daher auch einige Hochdeutsche
dieses Wort im weiblichen Geschlechte gebrauchen, die Mennige; im Schwed.
Mönja, im Dän. Mönne, Minie, im Franz. Mine, Mine de plomb; alle aus dem Lat.
Minium, welches vermuthlich zu dem Worte Minera gehöret, und eigentlich einen
jeden gegrabenen Farbenkörper bedeutet haben kann. Wenigstens wird der
Bergzinnober noch bey einigen Mennigfarbe genannt. Wenn es bey Notker Ps. 70.
V. 13 heißt: Die sih mident daz si rote menge fahent under ougen, welche sich
schämen, daß sie unter den Augen roth werden: so scheinet es hier für rothe
Farbe, Röthe überhaupt zu stehen, wenn Menge anders hier unser Mennig ist.