Der Marktschreyer
, [
81-82] des -s, plur. ut nom. sing.
ein Mensch, welcher seine Geschicklichkeiten, besonders aber seine Erfahrenheit
in der Arzeney- und Heilkunst, auf öffentlichen Jahrmärkten ausschreyet; der
Charlatan, ehedem der Marktrufer. Figürlich auch eine Person, welche ihre oder
anderer Vorzüge auf eine unanständig übertriebene Art erhebet; besonders wenn
solches aus Eigennutz geschiehet. In beyden Fällen sind auch die abgeleiteten
üblich, die Marktschreyerey, plur. die -en, das Betragen eines Marktschreyers,
die übertriebene Erhebung der erdichteten Vorzüge einer Person oder Sache,
marktschreyerisch, einem solchen Betragen ähnlich, darin gegründet.