Die Mange
, [
49-50] plur. die -n, ein altes Wort,
welches, 1) * überhaupt, eine jede Maschine, besonders aber verschiedene Arten
kriegerischer Werkzeuge bedeutete; bey den Schwäbischen Dichtern Mange. Im
mittlern Lat. Manga, Mango, Mangena, Manganum, und im Diminut. Manganellus,
Mancula, Mangel, Schwed. Manga. In dieser Bedeutung ist es mit der Sache selbst
veraltet. Man gebraucht es nur noch, 2) in engerer Bedeutung, in einigen
Gegenden, von derjenigen Maschine, mit welcher man leinwandene und baumwollene
Zeuge zu glätten und zu glänzen pflegt, und welche auch die Mangel, Mandel oder
Roll genannt wird. Die Wäschmange, Färbermange, Handmange. Ital. Mangano, im
mittlern Lat. Mancula, wo manculari mangeln ist.
S. 1. Mandel. Anm. Es ist wahrscheinlich, daß dieses
Wort aus dem mittlern Lat. Mango, und dieß aus dem Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , Latein. Machina, entlehnet worden.
Aber es kann auch seyn, daß es von allen diesen Wörtern nur ein
Seitenverwandter ist, und den Begriff der Bewegung oder verursachten Bewegung
zum Stammbegriffe hat, da es denn zu mähen, mahnen und 1. Mandel gehören würde.
Wenigstens scheinet es in der zweyten Bedeutung mit Mandel sehr genau verwandt
zu seyn. Frisch führet aus dem Tschudi das Zeitwort mangeln, schlagen, sich
raufen, an, welches gleichfalls von der allgemeinen Bedeutung der Bewegung
herstammet. Im Schwed. ist Mangel ein Gefecht, Handgemenge. Wenn dieses Wort in
manchen Gegenden Mangel lautet, so ist statt des e der Abstracten die
Ableitungssylbe -el angehänget worden, welches sich auch in Mandel befindet. Im
Schwed. heißt eine solche Rolle gleichfalls Mangel, Dän. Mangle, Pohln. Magiel.