Die Mährte
, [
35-36] plur. die -n, im gemeinen
Leben einiger Gegenden, eben die Art der Speise, welche man auch eine kalte
Schale zu nennen pflegt, d. i. ein kalter flüssiger Körper, worein ein festerer
eingebrockt ist, es sey nun Brot, Brezel, Semmel, Pfefferkuchen, oder etwas
andres ähnliches. Eine Wassermährte, Biermährte, Weinmährte. Anm. Im Lat.
Moretum. Bey dem Kero ist Merod, mixtum. Es stammet so wie das Lat. ohne
Zweifel von unserm mähren, rühren, und hernach auch zerstoßen, zerreiben, her,
Isländ. meria, (
S. Mörsel,) wegen der darein gebrockten oder auch
zerriebenen festen Körper. Um eben dieser Ursache willen hieß eine solche
Mährte im Lat. auch Intritum, von terere, und im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , von -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - . In dem alten Gedichte auf den Spanischen Krieg bey
dem Schilter heißt Merthe das Abendbrot, Merenda, vielleicht weil man Abends
dergleichen oder ähnliche Arten von Speisen zu sich zu nehmen pflegte.
Gottsched schrieb es wider alle Aussprache Merde; vielleicht weil er es von dem
Latein. merdum. Dreck, ableitete.