Luftig
Luftig,
[
2123-2124] -er, -ste, adj. et adv. Luft
habend, aus der Luft bestehend, doch in verschiedenen Einschränkungen. 1. So
ferne Luft die bewegte Luft, einen gelinden Wind bedeutet, ist lustig eine
leicht bewegte Luft habend, darin bestehend; im gemeinen Leben auch lüftig,
Nieders. luchtig. Mit luftigem Geräusch, sagt Opitz von den Winden; in welchem
Verstande man es doch nicht leicht mehr gebraucht. Ein luftiges Haus, worin
eine merkliche Zugluft ist. Die Kinder lassen bey luftiger Witterung einen
Drachen fliegen. Luftige Lufterscheinungen nennen einige Naturlehrer
diejenigen, welche in einer Bewegung der ganzen Luftmasse bestehen; zum
Unterschiede von dem wässerigen, glänzenden und feurigen. 2. Von Luft, so fern
es den unsichtbaren zum Athemhohlen unentbehrlichen flüssigen Körper
bezeichnet. 1) Aus bloßer Luft, aus Luft allein bestehend.
Ihr luftger Körper ging durch die verschloßne Thür, Zach.
2) Freye, frische Luft habend. Ein luftiges Zimmer, ein
luftiges Haus. In süßem luftigen Schlafe, in freyer Luft, Klopst. 3) Sich weit
in die freye Luft erstreckend. Die luftige Höhe und Weite, Herd.
Gethürmte Städte schmücken Ihr luftig Haupt, Und kleiden sich
in Feyer, Denis.
Luftige Gegenstände, luftige Figuren, in der Mahlerey,
Figuren, welche in der Entfernung und gleichsam in der Luft schwebend
vorgestellet werden. 3. Mit dem herrschenden Nebenbegriffe der Leichtigkeit.
Eine luftige Kleidung, eine leichte, eigentlich, wo die freye Luft ungehindert
durchstreichen kann.
Lauft emsig wie ein Wirth, der sich die Mühe kürzt, Und,
hurtiger zu seyn, sich lustig aufgeschürzt, Haged.
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2125-2126]