Löthig
Löthig,
[
2113-2114] adj. et adv. Ein Loth
enthaltend, habend, von dem Worte Loth, so fern es ein gewisses bestimmtes
Gewicht bezeichnet. Eine löthige Kugel, welche ein Loth wieget. Besonders in
den Münzen und bey den Metallarbeitern in Bestimmung der Reinigkeit der
Metalle, wo das Loth als der sechzehnte Theil einer Mark angesehen wird.
Sechszehnlöthiges Silber ist ganz reines unvermischtes Silber, wo die ganze
Mark reines Silber ohne Zusatz ist; funfzehenlöthiges Silber, wo in der Mark
nur 15 Loth Silber sind, Ein Loth aber Zusatz ist. So auch zwolflöthig,
eilflöthig, zehenlöthig u. s. f. Auch die Orgelbauer bestimmen die Feinheit des
Englischen Zinnes auf ähnliche Art nach Lothen; sechszehnlöthiges,
funfzehenlöthiges Zinn u. s. f. Bey den Zinngießern hingegen, welche das Zinn
nach Zentnern berechnen, ist dafür pfündig üblich. In engerer Bedeutung ist
löthiges Gold, löthiges Silber, 1) so viel als 16 löthiges, d. i. reines
unvermischtes Gold oder Silber, wenn es hier nicht vielmehr von Loth, ein
Gewicht überhaupt, abstammet, von welchem Worte loetig Silber im
Schwabenspiegel Silber ist, welches das rechte, gehörige Gewicht hat. 2) In
entgegen gesetzter Bedeutung ist löthiges Gold und löthiges Silber zuweilen
auch vermischtes, wo die Mark einige Loth Zusatz enthält. Die löthige Mark,
eine Mark solches vermischten Metalles von noch unbestimmter Mischung. 3) Im
Hüttenbaue ist löthiges Erz so viel als einlöthiges, welches nur Ein Loth
Silber im Zentner hält. [
2113-2114]