Löthen
Löthen,
[
2113-2114] verb. reg. act. welches ehedem
überhaupt zusammen kleben machen bedeutete. In dieser 1) weitern Bedeutung
löthen noch die Hornarbeiter das Horn oder die Schildkrötenschalen, wenn sie
selbige warm und biegsam machen, und sie alsdann zusammen pressen. 2) In
engerer und gewöhnlicherer Bedeutung ist löthen, vermittelst eines Lothes, d.
i. leichtflüssigen metallischen Körpers, zusammen schmelzen. Zwey Stücke Metall
zusammen löthen. Eine zerbrochene Kanne löthen. So auch die Löthung. Anm. Im
Nieders. löden, und mit der gewöhnlichen Ausstoßung des d, löen, im Dän. lodde,
im Böhmischen letowati. Entweder als ein Geschlechtsverwandter von leinen,
schmelzen, fließen, lassen in zerlassen u. s. f. so daß zunächst auf die
Schmelzung gesehen wird, wenigstens findet diese Bedeutung in dem Worte
Löthasche Statt; oder, welches noch wahrscheinlicher ist, mit dem Hauptbegriffe
der Verbindung, so daß dieses Wort zu der Familie der Wörter Glied, Klatte,
Kloß, Nieders. Kloot u. s. f. gehöret. Diese Abstammung wird dadurch
wahrscheinlicher, weil das Neutrum loda, kleben, noch im Schwed. und Isländ.
üblich ist. Min tunga lodar wid min gom, meine Zunge klebet an meinem Gaumen,
heißt es in der Schwedischen Bibel. Löthen ist davon das Factitivum und
bedeutet kleben machen. Übrigens heißt die Schmelzung im Böhmischen Liti, und
im Griech. ist -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - was sich
schmelzen läßt.