Die Lilie
Die Lilie,
[
2069-2070] (dreysylbig,) plur. die -n,
eine Pflanze mit einer glockenförmigen Blume, welche in den wärmern Gegenden
einheimisch ist, aus welchen sie mit ihrem Nahmen in unsere Gärten versetzt
worden; Lilium L. Die weiße Lilie, welche wohlriechend ist, auch nur
schlechthin die Lilie genannt wird, und wegen ihrer blendenden Weiße und
schönen Gestalt ein altes Sinnbild der Schönheit und Unschuld ist; Lilium
candidum L. Weiß und unschuldig wie die Lilie, wenn sie an Morgenroth sich
öffnet, Geßn. Die Feuerlilie, Lilium bulbiferum, (
S. dieses Wort.) Wegen einiger Ähnlichkeit in der
Gestalt der Blumen bekommen auch noch andere Gewächse den Nahmen der Lilien.
Dahin gehören das Lilium Convallium, oder die Mayblume, Convallaria L. Die
blaue und gelbe Lilie, Schwertlilie, oder Schwertel, Iris L. und vielleicht
noch andere mehr. Anm. Bey dem Ottfried Lilia, bey dem Notker ther Lilio, im
Angels. Lilige, Lilie, im Engl. Lilly, im Französ. Lis, im Ital. Giglio, und
auch im Oberdeutschen Gilge, Gilgen; im Schwed, Lilja, im Alban. Ljulle; alle
aus dem Latein. Lilium, und dieß aus dem Griech. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - , mit der nicht ungewöhnlichen Verwechselung des l und
r, im Span. Lirio. [
2069-2070]