Der Liedlohn
Der Liedlohn,
[
2065-2066] des -es, plur. inus. nur im
gemeinen Leben einiger Gegenden, so wohl den Gesindelohn, als auch einen jeden
Arbeitslohn zu bezeichnen, welcher für Handarbeiten bezahlet wird. Daher ein
Tagelöhner daselbst auch ein Liedlöhner heißt. Frisch und andere leiten es von
Lied, Glied, her, weil dieser Lohn für die Arbeit des Leides und seiner Glieder
bezahlet wird; welche Figur doch hart und ungewöhnlich ist. Vielleicht gehöret
die erste Hälfte hier zu dem Worte Leute, Nieders. Lüde, so fern dasselbe
geringere; unterworfene Personen bezeichnet. Bey dem Kero ist Itloon, Itlot,
Vergeltung, Lohn, überhaupt, und itlonan vergelten; wo die Sylbe it das Lat. re
- ausdruckt, wie in iteniuwes, Notker, von neuem, itniuwan, Kero, erneuern u.
s. f. Schilter leitet hiervon unser Liedlohn ab; aber wo käme denn das L her?