Lieblich
Lieblich,
[
2061-2062] -er, -ste, adj. et adv. von
dem Beyworte lieb, in dessen ersten passiven Bedeutung, was mit einem
merklichen Grade des Vergnügens empfunden wird, wo es von der Empfindung durch
alle Sinne gebraucht werden kann. Ein lieblicher Geruch, 1 Mos. 8, 21.
Liebliche Harfen und Psalter, Ps. 81, 3. Eine liebliche Gestalt, Hohel. 2, 14.
Die Weisheit ist lieblicher denn Wein, Sir. 40, 20. Lieblich ist diese Gegend,
lieblich des Abends Kühlung, Geßn. O, die du lieblicher bist, als der thauende
Morgen, ebend. Siehe, wie lieblich es ist, auf diesem Hügel zu wohnen, ebend.
Hier sammle ich liebliche Gerüche, ebend. Wie der liebliche Mond mich
anlächelt! O, verzögere noch deine Stunde! Weiße. Anm. Schon bey dem Ottfried
liublich, im Dän. liflig, im Schwed. ljuflig, im Angels. luflice, im Engl.
lovely, im Böhm. liby. Das Nieders. leefliken hingegen bedeutet liebreich.