1. Die Lerche
1. Die Lerche,
[
2029-2030] plur. die -n, ein Sangvogel,
welcher an der hintern Zehe einen langen Sporn hat, sich auf den Feldern
aufhält und seines angenehmen Gesanges wegen bekannt ist; Alauda L. Siehe
Feldlerche, Sanglerche, Häubellerche, Doppellerche u. s. f. Die Leipziger
Lerchen, welche keine besondere Art ausmachen, ob sie gleich fleischiger und
fetter sind als in andern Gegenden, auch nicht um Leipzig allein gefangen,
sondern aus Thüringen, dem Mansfeldischen, dem Saalkreise u. s. f. dahin
gebracht werden. Die Lerchen streichen, wenn sie im Herbste in wärmere Länder
ziehen. Die Lerchen streichen, sie mit Netzen fangen; daher das
Lerchenstreichen. Anm. Im Nieders. Lewerk, auch in einigen gemeinen
Oberdeutschen Mundarten Leuwerk, im Holländ. Lauwerik, im Angels. Lawerce,
Leferce, woraus so wohl unser Lerche, als auch das Schwed. und Dän. Lärka und
Lerke, und das Engl. Lark, zusammen gezogen zu seyn scheinen, wenn nicht jener
Nahme vielmehr eine Ausdehnung des letztern ist. Dem sey wie ihm wolle, so
scheinet der angenehme Gesang der Grund der ganzen Benennung zu seyn. Lerche
stammet ohne Zweifel von dem alten lären, laut werden, singen, ab, (
S. Lärm und Lehren,) so wie Lauwerk seiner ersten Hälfte
nach zu unserm Laut, oder dem Wallisischen Llef, die Stimme, gehöret. Von eben
diesem Laut stammet auch das Lat. oder vielmehr Gallische Alauda ab, so wie
Gallerita zu dem Geschlechte des Wortes Gall, gällen, zu gehören scheinet, wenn
es nicht vielmehr eine besondere Benennung der Häubellerchen ist, von galera,
Haube, Helm. im Wallasischen heißt Alarch, Elerch, der Schwan, Lat. Olor,
vermuthlich auch wegen des ihm schon von Alters her angedichteten Gesanges. In
einigen Gegenden ist dieses Wort männlichen Geschlechtes, der Lerch.
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2029-2030]