2. Der Leim
2. Der Leim,
[
2013-2014] des -es, plur. doch von
mehrern Arten, die -e. 1) Überhaupt, ein jeder Flüssiger, klebriger Körper,
welcher nach dem Erhärten zwey Körper oder Flächen mit einander verbindet; in
welcher allgemeinen Bedeutung es nur einigen Fällen üblich ist. Der Vogelleim,
ein solcher aus den Mistelbeeren oder Rinden der Stechpalmen gemachter zäher
Körper, kleine Vögel damit zu fangen. Die Mahler pflegen auch ein solchen zäher
Körper, welchen sie aus Gummi oder auch aus Honig zu den Goldgründen
verfertigen, gleichfalls einen Leim zu nennen. 2) In engerer Bedeutung, ein aus
gewissen thierischen Theilen gesottener Leim; zum Unterschiede von dem Gummi,
Kleister, Kitt, Pappe u. s. f. Der gemeine Leim oder Tischlerleim, welcher aus
Ochsenfüßen und häuten, Schaffüßen und Schafhäuten gesotten wird. Der
Pergamentleim, welchen manaus den Abgängen des Pergaments bereitet. Der
Buchbinderleim oder Mundleim, welcher nur mit dem Munde befeuchtet werden darf,
und aus den reinsten Abgängen des Pergamentes bereitet wird.
S. auch Hausenblase, welche ein aus Tischblasen
gesottener Leim ist und daher auch Fischleim heißt. Das Schreibpapier hat
keinen Leim, wenn es nicht gehörig geleimet worden. Anm. Im Nieders. Liem, im
Angels. Lim, im Engl. Lime, im Dän. Lüm, im Schwed. Lim, im Isländ. ijm. Es ist
mit Lehm ein und eben dasselbe Wort, und Eines Geschlechtes mit klamm, Schlamm,
Schleim, Kley, kleben u. s. f.
S. diese Wörter. [
2013-2014]