Leidlich
Leidlich,
[
2011-2012] -er, -ste, adj. et adv. was
sich leiden, d. i. ohne merkliche Unlust empfinden lässet; erträglich. 1)
Eigentlich. Es ist leidlich warm. Eine leidliche Gestalt. Der Schmerz ist noch
leidlich, lässet sich noch ertragen. Entschlossen, unser Leben durch die
fröhliche aller Erwartungen uns leidlicher zu machen, Sonnenf. 2) Figürlich,
mittelmäßig. er befindet sich ganz leidlich. Er hat einen leidlichen Antheil
natürlichen Verstandes. Ein leidlicher Preis. Er ist so leidlich geschickt.
Anm. Im Oberd. leidentlich, erleidentlich. Leidlich hingegen kommt daselbst
noch in der Hochdeutschen veralteten Bedeutung für häßlich, abscheulich vor,
Widerwillen, Ekel erweckend, Franz. laid, in welchem Verstande es schon in
Borhorns Glossen leidlih lautet. (
S. das Nebenwort Leid 1 und Leidig 2) Bey dem Ottfried
ist leidlich elend.
Leitliche blike und groesliche ruiwe Hat mir das herze und den
lip nach verlorn, Heinrich von Morunge;
wo es traurig, leidig bedeutet.