Der Leibkuchen
Der Leibkuchen,
[
1997-1998] des -s, plur. ut nom. sing. in
einigen Gegenden, z. B. in Preußen, ein rundes aus feinem Weitzenmehle
gemachtes Brot, welches an dem Neujahrstage gebacken und verkauft oder
verschenkt wird. Da man nach einem alten Aberglauben die Nahmen der Personen,
an welche man diese Brote verschenken will, vor dem Backen auf dieselben
aufkleben lässet, und dann glaubt, daß derjenige in diesem Jahre sterben werde,
dessen Kuchen gebrochen ist, so scheinet hier Leib entweder die Person oder
auch das Leben zu bedeuten, wenn es nicht vielmehr das alte Leib, Brot, ist,
einen Brotkuchen damit zu bezeichnen.
S. Leib 1.