2. Laben
2. Laben,
[
1853-1854] verb. reg. act. einem in einem
hohen Grade entkräfteten oder abgematteten Körper neue Kräfte ertheilen, ihn
erquicken. So wohl und am häufigsten durch Speise und Trank. Einen Hungerigen
mit Speise, einen Durstigen mit einem frischen Trunke laben. Sich mit etwas
laben. Als auch durch andere Mittel. Einen Kranken laben. Labende Arzeneyen,
stärkende, Confortantia. Ingleichen figürlich, einen hohen Grad des Vergnügens
erwecken. Ich wollte sein Herz nicht laben, ich wollte ihm das Vergnügen nicht
machen. Sich an etwas laben, ein merkliches Vergnügen daraus empfinden. Daher
die Labung, so wohl von der Handlung des Labens, als auch von demjenigen, was
einen hohen Grad der Kräfte oder des Vergnügens gewähret, in welchem Falle es
auch den Plural leidet.
S. Labsal. Anm. Bey dem Ottfried und im Tatian laban,
bey dem Notker laben, bey welchen auch das nunmehr veraltete Hauptwort Labo,
Laba, Labsal, und figürlich, Heil, Wohlfahrt, Seligkeit, vorkommt; im Nieders.
laven, bey dem Ulphilas hleibian. Entweder als das Activum von dem Neutro
leben, vivere, daß es, so wie erquicken, gleichsam wieder lebendig machen
bedeutet; oder auch als das Neutrum von leben, so fern es ehedem und vielleicht
im eigentlichsten Verstande essen bedeutete. Thaaz heuues lebet, was Heu
frisset, heißt es noch im Notker. Laben würde alsdann eigentlich, Speise,
Nahrung reichen, bedeuten.
S. 1. Leib und Lebkuchen. Im Isländ. bedeutet Lyf,
Arzeney, und im Hebr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image -
erneuen. [
1855-1856]