Der Laden
Der Laden,
[
1863-1864] des -s, plur. die Läden,
Diminut. das Lädchen, Oberd. Lädlein, ein Wort, welches ursprünglich so wohl
eine Decke, einen Deckel, als auch einen bedeckten Ort bedeutet, aber nur noch
in einigen einzelnen Fällen gebraucht wird. 1) In der Bedeutung einer Decke
oder eines Deckels kommt es nur noch von den breternen Flügeln vor, mit welchen
die Glasfenster entweder von außen oder auch von innen bedecket werden, und
welche auch Fensterläden heißen. Die Läden oder Fensterläden zumachen, öffnen
oder aufmachen. Ein Fenster mit Läden. In vielen Gegenden, selbst im
Hochdeutschen lautet der Plural in dieser Bedeutung ohne Veränderung des reinen
Selbstlautes Laden. In Franken werden solche Läden Grembsen genannt. Bey dem
Pictorius und Dasypodius aber ist Laden auch ein Bret, (
S. Latte.) 2) In der Bedeutung eines eingeschlossenen
Raumes, werden nur noch die Boutiquen der Krämer und kramenden Handwerker in
der Häusern Läden genannt, wo dieses Wort vornehmer ist, als das geringere Bude
oder Boutique, aber geringer als das vornehmere Gewölbe. Einen offenen Laden
haben oder halten, d. i. seine Waaren in einem solchen Laden feil biethen.
Einen Laden öffnen, auch einen öffentlichen Kram in einem solchen Laden
anfangen. Den Laden aufmachen, schließen. Ein Kramladen, Gewürzladen,
Tuchladen, Goldschmidsladen, Buchladen, Schusterladen u. s. f. Im Oberdeutschen
heißt ein solcher Laden ein Gaden. Anm. Frisch glaubt, daß es in der letzten
Bedeutung eine bloße Figur der ersten sey, und daß damit auf die hölzernen
beweglichen Tische gesehen würde, welche vor den Öffnungen gewisser kleinerer
Läden dieser Art zuweilen befindlich sind, und bey Tage zu Auslage, zur
Nachtzeit aber zur Verschließung der auf die Gasse gehenden Öffnung dienen, und
zuweilen auch Läden genannt werden. Es kann seyn. Indessen findet auch hier die
ältere allgemeinere Bedeutung Statt. (
S. die Lade,) von welchem Worte es bloß im Geschlechte
und im Gebrauche verschieden ist. Im Oberdeutschen heißt ein jedes ungehobeltes
Bret ein Laden, plur. die Läden.