1. Der Lauer
1. Der Lauer,
[
1929-1930] des -s, plur. inus. in den
Weinländern, ein geringes Getränk für das Gesinde und die Arbeiter, welches man
erhält, wenn man nach ausgekeltertem Moste Wasser auf die Träber oder Trestern
gießet, solche noch Ein Mahl presset, und den erhaltenen Most vergähren lässet;
Nachwein, Tresterwein, Treberwein, Wassermost, Lauerwein. Im gemeinen Leben
wird dieses Wort häufig in Glaur, Leir, Lurke, Lorke u. s. f. verderbt, mit
welchen letztern Nahmen man auch wohl ein jedes schlechtes unschmackhaftes und
kraftloses Getränk im verächtlichen Verstande zu belegen pflegt. Auch aus den
Äpfeln, wird nach ausgepreßten Äpfelmoste ein solcher Lauer auf ähnliche Art
bereitete. Im Latein und Ital. Lora. Ohne Zweifel von lau, unschmackhaft, flau,
(
S. diese Wörter.) Die Endsylbe -er bezeichnet ein
Subject, ein Ding, von welchem etwas gesagt wird.