Lässig
Lässig,
[
1915-1916] -er, -ste, adj. et adv. von
dem Bey- und Nebenworte laß, Laßheit empfindend, so wohl körperliche Trägheit
und Müdigkeit, als auch Mangel des gebührenden Eifers habend und zeigend, und
darin gegründet. Lässige Hand macht arm, aber der Fleißigen Hand macht reich,
Sprichw. 10, 4. Richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Knie, Ebr.
12, 12. Faulheit bringt Schlafen, und eine lässige Seele wird Hunger leiden,
Sprichw. 19, 15. Des Herren Werk lässig thun, Jerem. 48, 10. Das Auge steht
jetzt lässig zu, Günth.
Nun entsinkt aus lässiger Hand dem Künstler der Hammer,
Zachar.
Anm. Im Nieders. ist läsig und im Engl. lazy, faul, d. i.
eine fehlerhafte Abneigung vor der Bewegung und pflichtmäßigen Arbeit habend.
In dem gemeinen Sprachgebrauche der Hochdeutschen ist lässig eben so
ungewöhnlich geworden als laß. Man gebraucht es noch am häufigsten in der
anständigen Schreibart für das härtere und niedrigere faul.
S. auch Fahrlässig und Nachlässig, wo es aber zunächst
von lassen abstammen.