Lagern
Lagern,
[
1871-1872] verb. reg. act. von dem
Hauptworte das Lager, oder auch von dem Nebenworte lager. 1) Niederlegen. Der
Platzregen hat das Korn gelagert, auf den Boden niedergedrückt. Besonders als
ein Reciprocum, sich lagern, sich niederlegen. Das Korn hat sich gelagert. Am
häufigsten von Menschen und Thieren, wenn sie sich zur Ruhe oder zum Ausruhen
niederlegen. Er hat nieder gekniet und sich gelagert wie ein Löwe, 1 Mos. 49,
9. Am häufigsten von mehrern. Da ließ er die Kamele sich lagern, 1 Mos. 24, 11.
Hier wollen wir dann ins weiche Gras uns lagern, Geßn. Laß uns einen kühlen Ort
suchen und in dem Schatten uns lagern, ebend. Kriegsvölker lagern sich, wenn
sie ihr Lager aufschlagen. Auch figürlich in der höhern Schreibart. Schönster
unter den zwölf Göttern, die dort am Himmel im Kreise sich lagern, Raml. Die
Riesenschatten der Felsengebirge hatten sich über die Stadt gelagert, Zachar.
2) Ein Lager bereiten, das Lager anweisen. Das Volk lagern. Die Truppen an
einen Fluß lagern. Ingleichen figürlich. Wie Gott die Erde auf Tiefen gelagert,
d. i. gegründet. [
1871-1872]