Der Kümmel
Der Kümmel,
[
1821-1822] des -s, plur. inus. ein Nahme
verschiedener, doch einander so wohl in dem Kraute, als Samen ähnlicher
Pflanzen. 1) Einer Pflanze, welche in Ägypten und Äthiopien wild wächset, und
deren langer, gestreifter, grauer eyförmiger Samen einen starken Geruch hat, in
den Apotheken gebraucht wird und aus Italien zu uns kommt; Cuminum L. Langer
Kümmel, Römischer Kümmel, Wälscher Kümmel, Gartenkümmel, Pfaffenkümmel,
Kramerkümmel, Nieders. Peperkämen, (Pfefferkümmel,) Wurstkraut, weil einige
denselben an die Würste thun. 2) Einer andern Pflanze, welche auf den Wiesen
des mitternächtigen Europa wild wächset, und deren kleinerer, dem vorigen aber
ähnlicher Same, hitzig ist, in den Küchen an den Speisen gebraucht, und auch in
den Gärten gebauet wird; Carum L. Feldkümmel, Weißkümmel, Wiesenkümmel,
Mattenkümmel, Wegekümmel, Speisekümmel, Fischkümmel, Karve, Garbe, Garve, und
am häufigsten nur Kümmel schlechthin. 3) Einer Pflanze, deren wohlriechender
Same in den Apotheken gebraucht wird; Nigella sativa L. Schwarzkümmel, oder
schwarzer Kümmel; wovon die eine Art, Nigella Damascena, im gemeinen Leben auch
Jungfer im Grünen genannt wird. 4) Aus einem Mißbrauche wird auch der Quendel,
Thymus Serpillum L. in vielen Gegenden Feldkümmel genannt, ungeachtet er mit
dem eigentlichen Kümmel wenig Ähnlichkeit hat. Anm. Die beyden ersten Arten,
besonders aber die erste, deren Nahme der älteste zu seyn scheinet, heißen in
den Monseeischen Glossen Chumi, im Oberd. Kümmich, Kim, im Niederd. Kämen, im
Engl. Cummin, im Dän. Kummen, im Schwed. Kummin, im Angels. Cymen, im Pohln.
Kmin, im Ital. Cumino, im Lat. Cuminum, im Griech. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - , im Hebr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - , welches die Quelle aller übrigen Nahmen zu seyn scheinet.