Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Krutzschchen | | Der Krystall-Achat

Der Krystall

Der Krystall, [1807-1808] des -es, plur. die -e, ein Nahme, welcher verschiedenen glasartigen und durchsichtigen Massen beygelegt wird. 1) Einem glasartigen, theils in sechseckiger, theils in unförmliche Gestalt vorkommenden durchsichtigen Steine, welche in den Höhen verschiedener Berge gefunden, und daher auch Bergkristall, gemeiniglich aber nur Krystall genannt wird, da es denn so wohl einen sechseckigen Körper dieser Art, als auch die Materie andeutet, in welchem letztern Falle es aber keinen Plural hat. Ein Kronleuchter von Krystall. Die gefärbten Krystalle werden Quarzflüsse oder unechte Edelsteine genannt, daher man unter dem Nahmen des Krystalles gemeiniglich den weißen oder ungefärbten verstehet. In der Schweiz findet man auch schwarze Krystalle. 2) Der Isländische Krystall, ist ein kalkartiger durchsichtiger Stein, welcher die sonderbare Eigenschaft hat, daß er die Gegenstände verdoppelt. Es gehöret eigentlich zu der Spatharten, und wird von einigen auch Doppelspath genannt. 3) Auch ein sehr feines und hartes Glas wird oft Krystall, richtiger aber Krystallglas genannt. In den Krystall sehen, ein abergläubiger Betrug ruchloser Leute, da sie leichtgläubigen Personen in einem Spiegel von Krystall allerley abwesende und künftige Dinge sehen lassen, dergleichen Betrieger im gemeinen Leben Krystallgucker oder Krystallseher genannt werden. Aus dem Lat. Crystallus, und dies aus dem Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , daher man es richtiger mit einem K als mit einem C schreibet. S. auch die Krystalle.
Das Krutzschchen | | Der Krystall-Achat