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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Kropfeisen | | Der Kröpfer

Kröpfen

Kröpfen, [1799-1800] verb. reg. act. von dem Hauptworte Kropf. 1) So fern es einen Haken oder krumm gebogenen Theil bezeichnet, bedeutet kröpfen bey verschiedenen Handwerkern, nach einem rechten Winkel bringen. So ist bey den Tischlern das Eisen des Grundhobels nach einem rechten Winkel gekröpfet. Bey den Schlössern wird ein Riegel gekröpfet, gekriepfet oder gekroppet, wenn er eine solche Beugung bekommt, damit er das Loch, worein er fallen soll, erreichen kann. ( S. Kripfung.) 2) Von Kropf, der Vormagen einiger Vögel, ist kröpfen in einigen Gegenden eine Art des Mästens mancher Arten der Geflügels, wobey man ihnen das Futter in den Hals steckt, welches an andern Orten stopfen, schoppen, frexen genannt wird. Bey den Jägern bedeutet es als ein Neutrum so viel als fressen, wo es doch nur von den Raubvögeln üblich ist, ungeachtet diese keinen eigentlichen Kropf haben.
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