Der Kreuzer
Der Kreuzer,
[
1777-1778] des -s, plur. ut nom. sing.
eine Deutsche Scheidemünze, welch 4 leichte Pfennige gilt, und ihren Nahmen von
dem von Alters her darauf geprägten Kreuze hat. Sie ist am häufigsten in den
Oberdeutschen Provinzen und in Westphalen gangbar, wo ihrer 60 einen
Kaisergulden, 90 aber einen Thaler machen. Im Bambergischen und Würzburgischen
hat man auch eine Art schwerer Kreuzer, deren 72 einen Thaler machen. Im
mittlern Lat. Crosatus, Crucifer, Cruciger, Cruciatus. Den Louis d'or zu 5
Rthlr. gerechnet, gilt ein Kreuzer nicht mehr als 3 Pf. und ein Böhmischer
Kreuzer in Kupfer seit 1760, 37 Pf. Diese Münze ist alt, und hat ihren Ursprung
aus Tirol, wo man sie schon vom 13ten Jahrhunderte an findet. Zu Meran wurde
sie in großer Menge geschlagen und 1473 gingen ihrer funfzehen auf ein Loth, da
man sie denn gemeiniglich Etschkreuzer zu nennen pflegte. Wegen ihres bequemen
Gebrauches im Handel und Wandel wurden sie auch außer Tirol geprägt, welches
doch vor dem 15ten Jahrhunderte nicht geschehen seyn soll.