Der Kranich
Der Kranich,
[
1749-1750] des -es, plur. die -e. 1) Eine
Art großer Vögel mit drey bloßen Vorderzehen und einer Hinterzehe, welche zu
den Sumpfvögeln mit einem geraden, zugespitzten Schnabel gehöret, eine nackte
Scheitel, und einen aschgrauen Körper hat. Seine Beine, Stirne, Hinterkopf und
Schwungfedern sind schwarz. Durch diese Umstände unterscheidet er sich
hinlänglich so wohl von dem Reiher als auch von dem Storche, ungeachtet diese
Vögel im gemeinen Leben häufig mit einander verwechselt werden. Ardea Grus L.
2) Ein stehendes Hebezeug in den Seestädten wird gleichfalls zuweilen der
Kranich, noch häufiger aber der Krahn genannt,
S. dieses Wort. Anm. In der ersten Bedeutung schon in
den alten Baierischen Gesetzen Crano, im Schwabensp. Cranch, im
Niedersächsischen und gemeinen Leben der Hochdeutschen Krahn, Krohn, im Angels.
Cran und Craen, im Engl. Crane, im Schwed. Kran und Trana, im Dän. Trane, im
Wallis. Garan, im mittlern Lat. Grua, im Lat. Grus, im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , welchen Nahmen man auch daher
leitet, weil er der in der Erde liegenden Saat nachsucht. Indessen ist es
wahrscheinlicher, daß er diesen Nahmen von seinem unterscheidenden Geschreye
hat, welches das Deutsche Krahn und Krohn, und Schwed. Trana, sehr genau
ausdrucken, so daß dieses Wort zu krähen, dem veralteten kreyen, jetzt
schreyen, und andern dieses Geschlechtes gehören würde.
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1749-1750]