2. Krächzen
2. Krächzen,
[
1737-1738] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und das Intensivum von krachen ist, so fern es
ehedem auch einen lauten Seufzer von sich geben bedeutete, vielleicht auch von
krähen. Es ahmet den starken, rauhen Schall nach, welchen gewisse Thiere und
zuweilen auch die Menschen bey schwerer Arbeit u. s. f. durch den Hals von sich
geben, und bedeutet diesen Schall von sich geben. Die Raben, die Krähen
krächzen. Ihm singt die Eule nicht banges Unglück und der traurige krächzende
Nachtrabe, Geßn. An einigen Orten druckt man auch das Grunzen der Schweine
durch krächzen aus. Einen etwas gröbern Schall bezeichnet man mit kröchzen,
obgleich dieser Unterschied, der ein wenig in das Kleine geht, so genau nicht
beobachtet wird. Krächze, du Tochter Zion, wie eine Kindesnöthen, Micha 4, 10.
Auch für eine ängstliche Art des Hustens wird krächzen und kröchzen gebraucht,
und heftig seufzen heißt im verächtlichen Verstande krächzen. Anm. Es ist eine
genaue Nachahmung des Schalles, daher es auch in mehrern Sprachen angetroffen
wird. Im Pohln. kracze, gruchoce, im mittlern Lat. cracare, graccitare, im
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Im Franz. wird
croaster, croasser, im mittlern Lat. croastare, im Lat. crocitare, von den
Raben, und im Böhm. chrochceti, von dem Grunzen der Schweine gebraucht.
Kriechen, kreißen, Krakeel, kratzen u. s. f. drucken verwandte aber doch noch
hinlänglich unterschiedene Arten des Schalles aus.
S. Krähen. [
1737-1738]