Die Köthe
Die Köthe,
[
1733-1734] plur. die -n, ein Wort,
welches überhaupt einen hohlen, eingeschlossenen Raum bedeutet, aber nur noch
in zwey Fällen üblich ist. 1) An den Pferden ist die Köthe das Gelenk über dem
Fessel, wo das lange Haar verschnitten wird, das unterste Gelenk an einem
Pferdefuße, zwischen dem Schienbeine und Hufe; ohne Zweifel von der darunter
befindlichen Höhle oder Vertiefung; (
S. 2. Kaute und Kaue.) Sich die Köthe verstauchen,
welches auch ausköthen genannt wird. Im Nieders. Kaute, im Dän. Koder, im Böhm.
Kutek. So fern dieser Theil zugleich erhaben ist, und über die darunter
befindliche Vertiefung herüber hängt, kann er auch von der Erhöhung den Nahmen
haben, (
S. 7. Katze.) 2) * Ein Schrank, doch nur im gemeinen
Leben der Meißner, der im Österreichischen ein Kasten genannt wird. Die
Kleiderköthe, Wäschköthe, Silberköthe und so ferner. In beyden Fällen mit dem
Worte das Koth zu dem weitläufigen Geschlechte des Wortes Kaue. Im Schwedischen
ist Kaette eine Wiege, ein Bett, und ein Koben oder Verschlag in einem Stalle.