Körnig
Körnig,
[
1725-1726] -er, -ste, adj. et adv. ein
Korn oder Körner habend. 1. Eigentlich. Körniges Gold, welches in Körnern
bestehet. Das Baumöhl, das Schmalz wird körnig, wenn es erhartet. So auch
grobkörnig, aus groben Körnern bestehend, feinkörnig, kleinkörnig u. s. f. 2.
Figürlich. 1) Das Fleisch ist körnig, wenn es aus festen, derben und dabey
nahrhaften Theilen bestehet, wofür man auch kernig, und kernhaft sagt. 2) Ein
körniger Vortrag, ein kurzer und dabey lehrreicher und nachdrücklicher Vortrag.
Ein körniger Styl. Ein körniger Gedanke, ein auserlesener nachdrücklicher
Gedanke, welcher nicht allein den Gegenstand vorstellet, sondern auch die Art
und Weise, wie er da ist. Vielleicht würde es in dieser Bedeutung richtiger
kernig lauten, von kernen, auskernen, auslesen; es müßte denn so wie kernen in
dieser Bedeutung ein Intensivum von köhren, wählen, auserlesen, seyn. Im Oberd.
lautet es in dieser Bedeutung kirnicht.