2. Körnen
2. Körnen,
[
1723-1724] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. 1)
Körner bekommen, wo es besonders in der Landwirthschaft von dem Getreide üblich
ist, welches körnet, wenn es feste oder derbe Körner zu bekommen anfängt, wenn
sich die flüssige Milch in Mehl sich zu verwandeln anfängt. 2) In Körner
verwandelt werden. Das Salz körnet, wo doch das folgende Activum in Gestalt
eines Reciproci üblicher ist, sich körnen. 2. Als ein Activum. 1) In Körner
verwandeln. Das Bley körnen, geschmolzenes Bley durch Rütteln oder durch Gießen
durch einen Besen in Körner verwandeln; granulieren. Auf andere Art körnet man
das Schießpulver, den Salpeter u. s. f. Das Salz körnet sich, wenn es sich in
Körner verwandelt. Im mittlern Lat. granare. 2) In der Landwirthschaft einiger
Gegenden wird die Gerste gekörnet, wenn man, nachdem sie gebrochen ist, die
Spitzen von den Körnern abschläget. 3) Durch hingestreuete Getreide- oder
Futterkörner anlocken, wo es denn auch in weiterer Bedeutung, von der Anlockung
vermittelst aller Arten der Lockspeise gebraucht wird. Ein Raubthier körnen,
oder ankörnen. Vögel körnen. Daher auch die Lockspeise selbst, sie bestehe,
woraus sie wolle, bey den Jägern die Körnung genannt wird.
Wenn jenen Reitz und Schönheit körnt, Entsaget er dem
Hochmuthstriebe, Haged.
S. Kirren und Ködern, welche in eben demselben Verstande
gebraucht werden. Im Oberdeutschen ist dafür auch pfneischen üblich.
[
1725-1726]