Der Köcher
Der Köcher,
[
1679-1680] des -s, plur. ut nom. sing.
ein im Hochdeutschen selten gewordenes Wort, welches eigentlich ein langes
hohles Behältniß bedeutet, etwas darin zu verwahren. Ein Feder-Pennal heißt
noch jetzt im Oberdeutschen ein Federköcher oder nur Köcher schlechthin, und im
Nieders. wird noch ein jedes Futteral ein Köker genannt. Am häufigsten ist es
von denjenigen Behältnissen üblich, worin man die Pfeile bey sich auf dem
Rücken trägt; in welcher Bedeutung es auch in der Deutschen Bibel mehrmahls
vorkommt. Den Köcher und Bogen nehmen, 1 Mos. 27, 3. Anm. Bey dem Notker in der
letzten Bedeutung Chocher, im Schwabensp. Kocher, in Boxhorns Glossen Cohhar,
im Dän. Koger, im Schwed. Koger, im Angels. Cocer, im Isländ. Kogur, im Span.
Cuchar, im Engl. Quiver, im mittlern Latein. Cocurra, Cocurra, Cucurum, bey den
spätern Griechen -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , im
Ital. Coccaro, im Franz. Carquois. Es gehöret nur zu denjenigen Wörtern, in
welchen der Begriff eines hohlen Behältnisses der herrschende ist.
S. Kaue, Kachel, Kag u. s. f.
[
1679-1680]