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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Kober

Der Kober, [1677-1678] des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Koberchen, ein von Baste, gespaltenen Ruthen oder Spänen geflochtenes hohes, länglich viereckiges Behältniß mit einem Deckel, welcher einem Schachteldeckel gleicht, und gemeiniglich an einem Stricke auf dem Rücken getragen wird; besonders auf dem Lande, wo es am üblichsten ist. Im Nieders. wird es eine Kiepe, und bey den Märkischen Bauern eine Tabel genannt, siehe dieses Wort. Anm. Es gehöret gleichfalls zu dem Geschlechte des vorigen Wortes. Die Endsylbe -er bezeichnet hier ein Ding, so daß Kober, eigenltich ein tiefes Behältniß, ein hohles Ding bedeutet. Das Nieders. Kiepe bedeutet auch, vielleicht nicht bloß figürlich, den Magen, den Bauch. Im mittlern Lat. ist Gaberina ein Sarg, im Engl. Kipe ein geflochtener Hamen, im Nieders. Kiepsack die Kleidertasche, der Schuhsack, Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , im Pohln. Kobiel ein Korb, im Alban. Kiup, und im Wallach. Kjupa, ein Gefäß mit einem Henkel. S. das vorige und Koffer.
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