* Der Kobel
* Der Kobel,
[
1675-1676] des -s, plur. ut nom. sing.
ein nur in den gemeinen Mundarten, besonders Oberdeutschlandes, übliches Wort,
wo es überhaupt so wohl eine Erhöhung, als auch den damit verbundenen Begriff
einer Vertiefung oder Bedeckung hat. 1) In einigen Gegenden ist der Kobel, oder
Taubenkobel, ein Taubenschlag. Der Raum oder das Behältniß in den Kutschen
unter den Füßen heißt in einigen Gegenden der Kobel, und in andern wird ein
bedeckter Wagen, eine Kutsche oder Kammerwagen, ein Kobelwagen oder Hobelwagen
genannt. Der Siechkobel bey Nürnberg ist ein kleines Gebäude, in welchem
aussätzige Weibespersonen unterhalten werden. (
S. Koben.) 2) Am Oberrheine ist der Kobel ein Kopfzeug
oder Aufsatz des weiblichen Geschlechtes, im Holländ. Kovel, in welcher
Bedeutung es mit Haube so wohl der Abstammung als Bedeutung nach überein kommt.