Der Knüttelvers
Der Knüttelvers,
[
1675-1676] des -es, plur. die -e, ein
Nahme der vor Opitzens Zeiten üblichen kurzzeiligen Verse, besonders so fern
sie ohne dichterische Schönheit gemeiniglich aus platter holperiger gereimter
Prose bestanden; daher man in weiterer Bedeutung auch wohl ein jedes solches
schlechtes Gedicht, besonders wenn die gewöhnliche Folge der Wörter darin aus
den Augen gesetzet wird, ein Knüttelgedicht, und die Verse, woraus es bestehet,
Knüttelverse zu nennen pfleget. Entweder von den kurzen, holperigen,
gemeiniglich vierfüßigen Zeilen, oder auch von den Knoten oder Holpern, d. i.
Fehlern wider die gewöhnliche Folge der Wörter.