Der Knöbel
Der Knöbel,
[
1665-1666] des -s, plur. ut nom. sing. 1)
In den gemeinen Sprecharten, die äußere Erhöhung an den Fingern, welche das
mittelste Gelenk an dernselben hervor bringet, und figürlich, so wohl die
Finger als auch die Hand selbst, besonders die geballte Faust, da es denn im
Plural gebraucht wird, weil alsdann mehrere Gelenke sichtbar sind; gemeiniglich
im verächtlichen Verstande. Bey den Bäckern wird daher der Teig durchgeknöbelt,
wenn er zum letzten Mahle mit geballten Fäusten durchgestoßen wird. (
S. Knöchel.) 2) In dem Preußischen Bernsteinhandel
werden die kleinsten Stücke Bernstein, welche noch zum Drehen tauglich sind,
Knöbel genannt. Anm. Im Nieders. in der ersten Bedeutung Knevel, daher es auch
von vielen Knebel geschrieben wird. Allein es scheinet das Diminut. von Knob zu
seyn, wofür jetzt Knopf üblich ist. Wenigstens gehöret es zu dem Geschlechte so
wohl dieses Wortes als aller derjenigen dieser Art, welche eine Erhöhung,
besonders eine runde Erhöhung bezeichnen, z. B. Knauf, Knie, Knote, Knocke,
Knöchel u. s. f. Im Schwed. ist so wohl Kno, als auch ohne Gaumenlaut Naefwe,
im Schottländischen Neif, im Isländ. Knefe, Hnefe, die Faust.