Klimmen
Klimmen,
[
1629-1630] verb. reg. et irreg. neutr.
welches im letztern Falle im Imperf. ich klomm, und im Mittelw. geklommen hat.
Es bekommt das Hülfswort seyn, und wird im Oberdeutschen und in der höhern und
dichterischen Schreibart der Hochdeutschen für klettern gebraucht. Du kommest
schnell den Baum hinauf, Geßn.
Der klimmt auf einen jähen Und spitzen Felsen hin, Opitz.
Auch in weiterer Bedeutung, für mühsam steigen, ja auch wohl
für steigen überhaupt.
Die Kühnheit, Mit der ich zu schwindelnden Pfaden geklimmt,
Zachar. Klimm ich zu der Tugend Tempel Matt den steilen Pfad hinauf, Raml. Wenn
die getrübte Fluth bis an die Wolken klimmt, Opitz.
Anm. Im Nieders. klemmen, im Angels. climan und climban, im
Engl. to climb, im Schwed. klaenga. Das Oberdeutsche klimsen, die
Niederdeutschen klemmern, klempern, und das Engl. to clamber, sind
Frequentativa oder Intensiva davon. Es wird mit diesem Worte, so wie mit
klettern, eigentlich auf das Einhaken der Nägel an Händen und Füßen, oder auf
das Anhalten mit den Händen und Füßen gesehen. (
S. Klamm und Klammer.) Zum Geschlechte dieses Wortes
gehöret noch das Nieders. Klamp, ein Steg über einen Graben, das Franz.
grimper, klettern, und das Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - , eine Staffel in einer Leiter, und -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - eine Leiter. In vielen Oberdeutschen Gegenden geht es
regulär; dagegen es in einigen im Imperf. statt klomm, auch klamm, und statt
geklommen, geklammen lautet.