Der Kiesel
Der Kiesel,
[
1571-1572] des -s, plur. ut nom. sing.
eigentlich ein kleines Stück Kies, d. i. Quarz, ein Quarztrumm, besonders so
fern diese Art Steine auf und unter der Oberfläche der Erde zerstreuet
angetroffen werden, und durch allerley Zufälle von größern Quarzmassen
abgerissen und abgeründet worden; ein Kieselstein. In weiterer Bedeutung
pfleget man auch alle kleinere auf und unter der Erde befindliche Steine, wenn
sie gleich nicht aus Quarz bestehen, Kiesel und Kieselsteine zu nennen. So hart
wie ein Kiesel oder Kieselstein. Anm. Bey dem Ottfried Kisil, im Nieders.
Keiserlink, Keselink, Kabeisel. Es ist vermittelst der Ableitungssylbe el von
2. Kies gebildet, so fern es Quarz und in weiterer Bedeutung einen jeden Stein
bedeutet. Das Diminutivum Kieslein kommt 2. Sam. 17, 13 vor, daß man nicht ein
Kieslein daran finde; wofür andere Ausgaben Kieselein haben. Im Oberd. ist für
Kiesel auch Kiesling üblich, in den Monseeischen Glossen Chisling, Chisiling.
Hernach wird ihm der Mund voll Kieseling werden, Sprichw. 20, 17. Eben daselbst
ist Kiesel und Kiesling auch der Hagel, kieseln hageln, und das Kieselwetter
das Hagelwetter, welches die allgemeine Bedeutung dieses Wortes bestätiget. Im
Nieders. werden die Kieselsteine wegen ihrer Härte auch Bickelsteine, in
Lüttich Flein, Engl. Flint, im Holländ. Kegel genannt.