Die Kieme
Die Kieme,
[
1569-1570] plur. die -n, im gemeinen
Leben einiger Gegenden, besonders Niedersachsens, und bey den Schriftstellern
des Naturreiches, knochenförmige Öffnungen mit kammförmigen Strahlen an dem
Kopfe der Fische, welche ihnen anstatt der Lunge zum Athemhohlen dienen, und
sehr uneigentlich auch Ohren oder Fischohren genannt werden, da sie doch mit
dem Gehöre nichts zu tun haben; Branchiae. Im Nieders. Kieme, in einigen
Oberdeutschen Gegenden der Kampf, in Niedersachsen auch die Kiefer, Kiepe; alle
von Ka, Kau, ein hohles Behältniß, welches durch allerley Ableitungslaute näher
bestimmt wird,
S. Kaue, Kammer, Gaumen, Koben, Kober u. s. f. Da Kiefer
zweydeutig ist, und auch einen Kinnbacken bedeutet, so ist Kieme bequemer.