Die Kerze
Die Kerze,
[
1557-1558] plur. die -n, Diminut. das
Kerzchen, Oberd. das Kerzlein, im Oberdeutschen und der höhern Schreibart der
Hochdeutschen, ein gerades Wachslicht, und in weiterer Bedeutung auch ein
Talglicht. In noch weiterer Bedeutung ist es in dem Worte Räucherkerze oder
Räucherkerzchen auch im Hochdeutschen üblich,
S. dieses Wort. Anm. Bey dem Ottfried Kerzi, im Nieders.
Kars, und verderbt Kaste, im Schwed. Kerta, im Franz. Cierge, alle von dem
mittlern Lat. Ciergius, und dieß von Cera, Wachs, Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , daher dieses Wort anfänglich nur
von den in den Kirchen üblichen Wachslichtern gebraucht wurde. In einigen
Oberdeutschen Gegenden es männlichen Geschlechtes, der Kerz. Im Willeram heißt
eine Rauchkerze Riuchgerda, daher Dieterichs von Stade Ableitung von Gerte,
eine Ruthe, um der geraden Gestalt willen, auch ihre Wahrscheinlichkeit behält.
Dem sey wie ihm wolle, so verdiente dieses Wort im Hochdeutschen allgemeiner zu
seyn, indem das dafür übliche Licht zu vieldeutig ist, und daher oft Dunkelheit
macht.