Kernen
Kernen,
[
1553-1554] verb. reg. act. von dem
Hauptworte Kern. 1) In Kerne, d. i. Körner verwandeln. Bley kernen, es zu
Körnern gießen. Das ausgelassene Schmalz kernet sich, wenn es erkaltet, das
Baumöhl, wenn es gefrieret. Im gemeinen Leben auch kirnen, kerneln, kirneln.
Wofür man doch, dem Hochdeutschen Sprachgebrauche nach, richtiger körnen sagt.
2) Butter machen; buttern, in den gemeinen Mundarten so wohl Ober- als
Nieder-Deutschlandes; Nieders. karnen, Angels. cernan, Engl. to churn, Dän.
kiärne, im Schwed. kerna, im Finnländ. kirnun. Ihre leitet es von dem alten
Quern, eine Mühle, von wirren, im Kreise drehen, her. Allein, es scheinet
entweder unmittelbar von Kern, Milchrahm, zu kommen, siehe 2. Kern 2. 3); oder
sofern der fettere Theil des Rahmes sich erste in Kerne, d. i. Körner zusammen
setzet, ehe er eigentliche Butter wird. 3) Die Kerne aus der Schale heraus
nehmen, und figürlich, das Beste einer Sache von dem schlechtern absondern,
wofür doch das zusammen gesetzte auskernen üblicher ist. So auch die Kernung.
[
1555-1556]