Keichen
Keichen,
[
1535-1536] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, welches den Laut nachahmet, welchen man 1) macht, wenn man
den Athem mit Mühe in sich ziehet. So keicht man bey einigen Arten des Hustens,
bey der Schwindsucht, bey der Engbrüstigkeit, nach einer heftigen Bewegung, in
heftigen Leidenschaf- ten u. s. f. Im Oberdeutschen und selbst bey einigen
Hochdeutschen Schriftstellern in der höhern Schreibart, keuchen.
Den Mund hab ich begierig aufgethan Und ganz gekeucht aus
innigem Belieben Nach deinem Wort, Opitz Ps. 119. Wenn er durch Weihrauchwolken
zeucht, Die Kriegesfurie gefesselt an den Wagen Des Überwinders keucht, Raml.
Komm Lachen Die Hände gestämmt in keuchende Seite, ebend.
In einigen Oberdeutschen Gegenden ist dafür das
Frequentativum kakazen, im Nieders. kuchen, piechen, peichen, prichen,
hachpachen, häsepesen, heisapen, hesapen, hastebaffen, himen, Holländ. himmen,
helchen, ( -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , ziehen,)
anken, janken u. s. f. üblich, wovon die meisten gleichfalls Nachahmungen des
Lautes sind, theils auch besondere Arten des Keichens ausdrucken. 2) Da man bey
einigen Arten des Hustens im Husten einen ähnlichen Laut von sich gibt, so wird
ein solches Husten gleichfalls keichen genannt. Den ganzen Tag keichen, mit
Engbrüstigkeit husten. Nieders. kuchen, kögen, kagen, kücheln, krücheln, Engl.
to cough, wo auch Köge der Husten ist, Engl. Cough.