Kauen
Kauen,
[
1519-1520] verb. reg. act. mit den Zähnen
zermalmen und zugleich mit dem Speichel vermischen. Die Speisen kauen. Jemanden
etwas in das Maul kauen, in den niedrigen Sprecharten, es ihm sehr deutlich und
umständlich vorsagen. Anm. Bey dem Ottfried und Notker chouan, welches es auch
in weiterer Bedeutung theils für essen, verzehren, theils für beißen, theils
aber auch für kosten gebrauchen. Diu anda dinis husis chou mih innan, der Eifer
um dein Haus hat mich verzehret, Notk. Im Angels. ceowan, im Engl. to chaw,
chew. Es scheinet zu hauen, schneiden, zu gehören, ja bloß durch eine härtere
Aussprache des Hauchlautes daraus entstanden zu seyn. Im Hochdeutschen ist
kauen, in manchen Gegenden aber käuen üblicher. In einigen Oberdeutschen
Gegenden ist die Koy der Kinnbacken.
S. auch Kiefe und Keifen.