2. Der Kahn
2. Der Kahn,
[
1463-1464] des -es, plur. die Kähne,
Diminut. das Kähnchen, Oberd. Kähnlein, der Rahme eines mittelmäßigen
Fahrzeuges ohne Verdeck auf Flüssen. Dergleichen sind die Kähne, deren man sich
auf der Elbe, Oder, Weser, Spree u. s. f. bedienet, und welche einen Mast und
niedrigen Bort haben, flach sind, und statt des Verdeckes nur eine Hütte am
Vordertheile führen. Die Breslauer Kähne sind eine Art solcher Fahrzeuge auf
der Spree und Oder, welche hinten und vornen spitzig, 60 Fuß lang, 3 Fuß tief,
und oben 9 Fuß breit sind. Noch häufiger ist ein Kahn ein jedes kleines
Fahrzeug ohne Verdeck, ohne Mast und Segel, welches gemeiniglich von zwey
Personen regieret werden kann. Anm. Im Nieders. Kaan, im Dän. Kane, im Schwed.
Kana, im Franz. Canot, im Engl. Canoe, im Lat. Cymba, bey dem Juvenal Canna. Es
gehöret zu dem Geschlechte derjenigen Wörter, welche einen hohlen Raum
bedeuten.
S. Canal, 2. Hund, Kanne, Kumpf, u. s. f. Die ältesten
Kähne waren ausgehöhlte Bäume, und noch jetzt scheinet der Mangel des Verdeckes
ein wesentliches Unterscheidungsmerkmahl eines Kahnes zu seyn. In dem Salzwerke
zu Halle führet ein Trog den Nahmen eines Kahnes.