Die Kälte
Die Kälte,
[
1473-1474] plur. car. das Abstractum des
Beywortes kalt, doch nur in engerer Bedeutung. 1. Eigentlich. 1) Diejenige
unangenehme Empfindung, welche ein kalter Körper in uns hervor bringet, die
unangenehme Empfindung einer Verminderung der natürlichen Wärme. Kälte in sich
empfinden. Vor Kälte vergehen wollen. Sich vor Kälte nicht zu lassen wissen.
Sich der Kälte nicht erwehren können. 2) Die Eigenschaft der Körper, nach
welcher sie diese Empfindung in uns hervor bringen. Die Kälte des Wassers, des
Eisens. In engerer Bedeutung, von dieser Eigenschaft der Luft und Witterung, wo
es zugleich einen hohen Grad derselben ausdruckt. Eine strenge, anhaltende
Kälte. Sich der Kälte nicht erwehren können. Viel, wenig Kälte ertragen können.
Vor Kälte erstarren. Die Kälte läßt nach, stellt sich ein, nimmt zu. Sich vor
der Kälte verwahren. 2. Figürlich, die Abwesenheit aller Gemüthsbewegungen,
aller lebhaften Empfindungen. Er gab sich alle Mühe, in der feyerlichen Kälte
einer Standesperson davon zu sprechen, Less. Anm. Im Nieders. Kulde, im Angels.
Ceald, Ciele, Cyle, im Dän. Kuld und Koldhed, im Schwed. Kaele und Köld.