Jüngst
Jüngst,
[
1453-1454] ein Nebenwort der Zeit, für
neulich, vor kurzen. Ihr jüngst erlassenes Schreiben. Besonders in der höhern
Schreibart. Jüngst hab' ich, als das Morgenroth kam, den ganzen Ort mit Kränzen
geschmückt, Geßn.
Er schlug das Raubthier jüngst, das der beschneite Riphäus auf
mich ausgespien, Raml.
Anm. Es ist die dritte Staffel von jung, als ein Nebenwort
gebraucht. Bey dem Kero az iungist, im Isidor azs iungist, für am Ende,
endlich; bey den Schwäbischen Dichtern in der heutigen Bedeutung iungest. Do
ich iungest von ir schiet, Rudoph von Rotenburg. Die Rede die er iungest sprach
zuo mir, Reinmar der Alte. Jüngstens und Jimgsthin für Jüngst sind unnötige
Verlängerungen.