Der Jude
Der Jude,
[
1443-1444] des -n, plur. die -n, Fämin.
die Jüdinn, plur. die -en. 1) Eigentlich, die Glieder des ehemahligen Jüdischen
Reiches, im Gegensatze der Israeliten; von dem Stamme Juda, dem vornehmsten
desselben. In weiterer und gewöhnlicherer Bedeutung werden alle Glieder des
ehemahligen Israelitischen Volks, und die Bekenner der Religion derselben,
Juden, und auf eine bestimmtere Art, die ältern Juden genannt, zum Unterschiede
von den heutigen und neuern Juden, welche ein Überrest der erstern sind, und am
häufigsten auch nur Juden schlechthin genannt werden. Ein Jude werden, sich zur
Jüdischen Religion bekennen. 2) Figürlich, und im verächtlichen Verstande, ein
karger Wucherer, besonders in den Zusammensetzungen Geldjude, Kornjude u. s. f.
Anm. Ehedem der Jüde, welche Form noch in der Deutschen Bibel vorkommt, in dem
Isidor Judea, in der Fränkischen Mundart des 9ten Jahrh. Guotman, Judo. Das e
am Ende ist das euphonicum, ohne welches das d wie ein t lauten würde.