Jauchzen
Jauchzen,
[
1425-1426] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, seine Freude durch ein lautes Freudengeschrey an den Tag
legen, und in weiterer Bedeutung, den höchsten Grad der Freude empfinden und
äußern. Da nun Josua hörete des Volkes Geschrey, daß sie jauchzeten, 2 Mos. 32,
17. Da jauchzete alles Volk und sprach, Glück zu dem Könige, 1 Sam. 10, 24. Die
Völker freuen sich und jauchzen, daß du die Leute recht richtest, Ps. 67, 5. In
der höhern Schreibart auch mit der dritten Person des persönlichen
Gegenstandes. Jauchzet dem Herrn alle Welt, Ps. 98, 4.
Dir jauchzte das von dir geschützte Vaterland, Cron.
Ingleichen mit der zweyten Endung der Sache.
Jauchze dann des Siegs in deinem Herzen, Weiße.
Anm. Dieses Zeitwort, welches in unsern alten Denkmählern
nicht vorkommt, ist ein Iterativum oder Intensivum von dem im Hochdeutschen
unbekannten jauchzen, welches noch in den niedrigen Sprecharten juchzen lautet,
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , und mit
demselben von dem Zwischenworte juch, im Oberd. jauch, Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , Latein. io, dem natürlichen Ausbruche der lauten
ausgelassenen Freude, abstammet. Mit dem ey oder hey verlängert lautet dieses
Zwischenwort auch hey! wovon man in Nieders. sagt, sein Vermögen verjuchheyen,
mit Freuden durchbringen, daher ein solcher Verschwender auch ein Juchheyer
genannt wird. So wie unser jauchzen von dem Oberd. jauch! herstammet, so hat
man von juch! in den niedrigen Sprecharten juchzen, welches daselbst aber nur
von der ausgelassenen, mit Schreyen begleiteten Freude des großen Haufens,
besonders betrunkener Leute, üblich ist, dagegen jauchzen auch in der edlen,
besonders dichterischen Schreibart gebraucht wird. Das Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - kommt damit selbst in der Form
überein.