Die Hüfte
Die Hüfte,
[
1305-1306] plur. die -n. 1) Der äußere
erhabene Theil an den menschlichen und thierischen Körpern, unter den Weichen;
welcher von dem Hüftbeine gebildet wird; Cox, Coxendix, nicht Femur, als
welches der Schenkel oder das dicke Bein ist; im gemeinen Leben auch das Kreuz.
Sich die Hüfte verrenken, (im gemeinen Leben, verbrechen,) wenn der Kopf des
Schenkelbeines aus der Pfanne gebrochen worden. (
S. Hüftenlahm,) Eine hohe Hüfte haben, wenn die eine
Hüfte höher stehet als die andere. In weiterer Bedeutung pfleget man auch
zuweilen die Lenden mit unter dem Nahmen der Hüfte zu begreifen. 2) An einem
Schiffe, derjenige Theil der Verkleidung unter den Gallerien, welcher an den
Spiegel stößet; entweder als eine Figur des vorigen, oder auch gleichfalls
wegen der Erhöhung. Anm. Im Oberdeutschen die Hüft, die Hüf, die Huff, die Hupf
(und schlinget Huft um Huft, Hall.) bey den Raban Maurus schon im achten Jahrh.
Hufphi, im Schwabensp. Huf, in Westphalen Hüppe, bey dem Ulphilas Hup, im
Angels. Hyppe, Hipe, im Engl. Hip, im Dän. Hofte, im Schwed. Höft. Nicht, wie
Frisch glaubt, von haften, weil daselbst der Oberleib mit dem Unterleibe
verbunden wird, sondern weit wahrscheinlicher mit Hübel, hüpfen, heben u. a. m.
von ha, hab, hoch, weil die Erhöhung dieses Theiles von außen zu sehr in die
Sinne fällt, als das sie nicht zu dessen Benennung hätte Anlaß geben sollen.