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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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2. Die Horde

2. Die Horde, [1283-1284] plur. die -n, eine Herde Menschen, doch nur in engerer Bedeutung, ein aus mehrern herum wandernden Menschen bestehendes Hirtenlager, wo dieser Wort am häufigsten von den Tartarn gebraucht wird, welche noch ein solches Hirtenleben führen, und oft lebenslang in solchen Horden herum ziehen. In engerer Bedeutung bezeichnet es einen ganzen unter einem gemeinschaftlichen Oberhaupte stehenden Stamm einer solchen unstäten Tartarischen Nation. Im Deutschen verbindet man mit diesem Worte gemeiniglich einen verächtlichen Nebenbegriff, daher man einen Haufen ungesitteter, räuberischer Leute auch wohl figürlich eine Horde zu nennen pfleget. Im Engl. Horde, im mittlern Lat. Orda und Horda. Es ist in dieser Gestalt ein völlig Tartarisches Wort, welches aber zu unserm Herde gehöret, und den gemeinschaftlichen Ursprung auch der entlegensten Nordasiatischen und Europäischen Sprachen bestätiget. Schon Kero gebraucht Chorta für eine Herde.
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