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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Honigseim

Der Honigseim, [1279-1280] des -es, plur. inus. ungeläutertes Honig, so wie es in den Honigscheiben befindlich ist, oder von selbst aus denselben heraus träufelt; ein Ausdruck, welcher in der Deutschen Bibel häufig vorkommt, im Hochdeutschen aber ungewöhnlich ist, wo man ein solches Honig Jungfernhonig, Scheibenhonig, und im Nieders. Maartenhonnig nennet. Er tunkte mit der Spigen in den Honigseim, 1 Sam. 12, 27. Deine Lippen sind wie triefender Honigseim, Hohel. 4, 11. Sie sind süßer denn Honig und Honigseim, Ps. 19, 11, süßer als geläutertes und ungeläutertes Honig. Wenn es Luc. 24, 42 heißt: Und sie legten ihm vor ein Stück von gebratenem Fisch und Honigseims: so ist hier freylich eine mit solchem Jungfernhonige noch angefüllte Scheibe oder Wabe zu verstehen; allein daraus folgt noch nicht, daß Honigseim eine Honigscheibe bedeutet, wie es Frisch erkläret. S. Seim und Seimen. [1279-1280]
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