Hochdeutsch
Hochdeutsch,
[
1223-1224] adj. et adv. in dem höher
gelegenen Theile Deutschlandes einheimisch, darin gegründet; im Gegensatze des
Niederdeutsch. Ein Hochdeutscher, im Gegensatze eines Niederdeutschen. Die
Hochdeutsche Mundart, wo dieses Wort in einem doppelten Umfange der Bedeutung
genommen wird. 1) Von derjenigen Mundart, welche in dem gesammten höher
gelegenen Deutschlande die herrschende ist, selbst etwas Hohes an sich hat, und
sich wiederum in eine Große Menge Privinzial-Dialecte theilet; bestimmter die
Oberdeutsche Mundart, im Gegensatze der Niederdeutschen, welche in dem
nördlichen niedriger gelegenen Theile an den Seeküsten von Holland an bis nach
Preußen herrschet, und von dem Rixner in seinem Turnirbuche das kurze Deutsch;
sonst aber auch die Plattdeutsche Mundart genannt wird. 2) In engerer schon von
dem Bädeker gebrauchten Bedeutung; welche auch in diesem ganzen Wörterbuche
vorkommt, ist die Hochdeutsche Mundart die Obersächsische oder vielmehr
Meißnische Mundart der obern Stände, so wie sie in den besten Schriften
angetroffen wird. In dieser Bedeutung stehet sie zwischen der Oberdeutschen,
welche in den noch höher gelegenen südlichen Provinzen bis nach Italien geredet
wird, und der vorhin gedachten Niederdeutschen in der Mitte, und wird ihnen
entgegen gesetzet.